Lange geplant haben Monika und ich uns am 10. Oktober auf den Weg in den Schwarzwald gemacht. Eigentlich hatte ich vor, einen Bericht mit ganz vielen Bildern zu schreiben, leider hat uns das Wetter (und damit die Aussicht) doch das ein oder andere Mal einen Strich durch die Rechnung gemacht!
Nachdem wir uns aus Krefeld und Altenstadt (Hessen) in Stromberg im Café Michel getroffen haben (sehr nett mit warmen Croissants und leckerem kaffee), sind wir ein wenig an der Nahe entlang gegondelt und haben uns dann die Pfalz angesehen. Da dies nicht unser Einzugsbereich ist, wollten wir auf dem großen Parkplatz am Johanisskreuz Rast machen, sind in das “Restaurant” dort gegangen um festzustellen, dass es wohl deutschlandweit keine größere Abzocke mit schlechterem Service gibt. Der Chef war auch nachhaltig angegrätzt, dass wir nach einem Blick auf die Speisekarte (von der es übrigens kein einziges Gericht auch gab) und seiner “Empfehlung” es doch bei einem Getränk belassen haben.
Außer uns scheint aber wohl jeder zu wissen, dass man um den Parkplatz, seinen Kiosk und das Restauramt einen weiten Bogen machen muss.
Wir sind dann ein paar Kilometer weiter in Hofstätten (leider Sackgasse – aber lohnenswert) im Müllerslust eingekehrt. Mein Gott, war das lecker und nett und symphatisch und günstig und motorradfreundlich und herzlich und und und. Ein absoluter Tip für jeden Biker!
Weiter ging es dann in einem großen Bogen um Kaiserslautern, um dann durch einen Zipfel von Frankreich uns bis zum Treffpunkt kurz vor Gaggenau durchzuschlagen. Dort sind wir dann von Barty eingesammelt worden, der uns noch kreuz und quer durch den nördlichen Schwarzwald geführt hat, so dass wir nach knapp 550 km abends rechtschaffend müde nach dem Essen ins Bett gefallen sind.
Unser Lager hatten wir etwas südlich von Freudenstadt aufgeschlagen, so dass wir in den paar Tagen uns immer von dort aus auf die Socken gemacht haben. Den Sonntag haben wir erst einmal mit einem ausführlichen, oberhochköstlichen Frühstück begonnen. Galla – das war spitze!!!
Danach haben wir uns noch einmal den Nordschwarzwald angesehen, dank Galla und Barty mit super Strecken, so dass man trotz des Sonntagsverkehrs “mal eben” noch 320 km abspulen konnte. War es vormittags noch etwas kühl, haben wir nachmittags rund um Bühl sogar schon die Sonne gesehen, die sogar etwas wärmte! 😉
Montag morgen mussten die Autofahrer die Scheiben frei kratzen. Das hat uns aber angesichts des blauen Himmels nicht abgehalten, durch das mit Rauhreif bedeckte Glatttal zu einer schönen Runde zu Feldberg und Titisee aufzubrechen.
Da wir aber das Wetter so dermaßen genutzt haben, gibt es sonst kaum Bilder. Feldberg, Titisee und am aller geilsten die Schauinsland-Strecke. Beim nächsten Mal dann aber mit Ersatzkanister für die CBF, sonst würden wir jetzt noch hoch und runter fahren!
Am Dienstag war es auch noch trocken, nicht mehr ganz so kalt, so dass wir uns wieder auf die Socken gemacht haben. Diesmal Richtung Freiamt / Kandel. Dank der perfekten Organisation mussten Monika und ich immer nur vor dem Hotel die Moppeds starten, schon stand Barty als Tourguide ebenfalls parat.
Von dem Tag gibt es nur ein Bild, denn richtig warm war es nicht. Und bei 3-5 Grad war es auch schön, die Handschuhe nicht jedes Mal wieder für ein Foto aus- und wieder anzuziehen. 🙂 Nach dem Mittagessen war es dann mit dem Luxus eines eigenen Tourguides vorbei, es gibt tatsächlich Menschen, die arbeiten gehen müssen.
Das hat uns aber nicht davon abgehalten, weiter den Schwarzwald zu durchkreuzen und uns bis zum abend schwindelig zu fahren. So schwindelig, dass abends klar war, dass Monikas Vorderreifen wohl noch im Schwarzwald in die ewigen Jagdgründe gehen wird. Aber auch hier wurde uns super geholfen, so dass die Aussichten gut standen, spätestens Donnerstag unsere Weiterreise mit neuem Reifen in Angriff nehmen zu können.
Am Mittwoch morgen hat es dann tatsächlich zum ersten Mal geregnet. Da uns Regen UND 3 Grad Außentemperatur nach den 3 tollen Mopped-Tagen nicht wirklich hinterm Ofen hervorlocken konnte, haben wir dann doch mal den ebook-Reader ausgepackt, das Hotelzimmer ausführlich genutzt und das erste Mal gegen 11 Uhr die Nase mal vor die Tür geschoben.
Die Straßen waren wieder trocken, einzelne blaue Flecken am Himmel ließen auf besseres Wetter hoffen – also ab in die 100 Schichten Kleidung und los! Diesmal ging es wieder in den Nordschwarzwald.
Hier haben Monika und ich tatsächlich mal Moppeds getauscht. ICH war diejenige, die das Experiment abgebrochen hat. Strömchen finde ich dann doch viel schöner als CBF.
Kurz danach haben wir uns noch bis zur Roten Lache aufgemacht, wobei wir schon wussten, dass die Weiterfahrt ab da wegen Baustelle nicht mehr möglich ist. Leider hat es sich dann aber so zugezogen, dass wir schon im dicksten Nebel uns die Straße hochgequält haben, uns an einer Suppe gewärmt haben, um dann im Nieselregel bei 4 Grad wieder den Berg runter zu zockeln.
Da haben wir dann im Navi nur noch “ab ins Hotel – und zwar schnell” eingegeben, um dann den angekündigten Reifen aufziehen zu lassen. Aber fast genau so wichtig war es dann, den Abend unter einer heißen Dusche und einem anschließenden Abendessen in sehr netter Runde ausklingen zu lassen.
Am nächsten Morgen mussten wir schweren Herzens den Schwarzwald schon wieder verlassen. Wir wollten noch 4 Tage lang das Saarland und Elsass unsicher machen. Auf dem Kniebis waren es dann auch bei Nieselregen knapp unter 1 Grad, die Tannenspitzen waren bezuckert und so haben wir uns dann doch recht zügig in die Rheinebene begeben, wo wir uns bei angenehmen 4 Grad “aufwärmen” konnten. Aber immerhin war es da schon wieder trocken, was will man mehr!
Barty und Galla: Es waren tolle Tage bei euch. Danke für die Routen, fürs Guiden (auch wenn Barty mit augeworfenem Bremsanker fahren musste 😉 ) und überhaupt eure Idee, uns in den Schwarzwald zu locken. Aber es tut uns sehr leid – wir kommen wieder! 🙂
Fortsetzung folgt…..
Hallo,
bin über einen Beitrag in der Motorrad- Zeitschrift auf Deine Seite gestossen. Sehr schön geschrieben, das alles. Seit dem habe ich schon einige Zeit damit verbracht, in den Blogs zu stöbern…
Lachen musste ich über die Schilderung des Johanniskreuzes. Es gibt wohl kaum eine schlechtere und unhöflichere Gaststätte wie diese an dem großen Parkplatz. Aber auf der anderen Seite des „Kreuz“ gibt es das Cafe Nicklis, dort fahren die meisten Motorradfahrer hin.
Super lecker selbstgemachte Kuchen und einen sehr guten Kaffee…
Das nächste mal bei einer Deiner Touren in die Pfalz bitte dort einkehren…
Viele Grüße
Thommy
Hallo Thomas,
Danke für den Tip! Ich glaube, da muss ich beim nächsten Mal tatsächlich hin, einfach, um das “Johanniskreuz” nicht mehr so negativ besetzt zu haben!
Viele Grüße,
Julia