Guten Morgen!
Der neue Tag beginnt und wir starten ausgeruht und voller Tatendrang in den neuen Tag!
Glaubt ihr das echt? Nein! Es wäre gelogen!
Müde quälen wir uns aus den wirklich guten Betten, in denen wir außer “liegen” heute Nacht nicht viel mehr gemacht haben. Es war still, nicht zu warm, nicht zu hell, gemütlich, aber trotzdem haben wir nicht gut geschlafen.
Egal! Es muss ja weiter gehen – da hinten liegen irgendwo die Pyrenäen.
Haben wir bei der Planung für heute laut TomTom noch locker 8,5 Stunden Fahrzeit einkalkuliert, sind wir heute morgen kleinlauter und überlegen, auf gute 7 Stunden umzuplanen. (dazu sei gesagt, dass wir bei “kurvenreich” normalerweise sicherlich 25 % schneller sind, als das Navi vorschlägt.)
Aber abkürzen können wir immer noch. Also satteln wir Punkt 9 Uhr die Pferde, und fahren erst einmal wie geplant Richtung Süden. Ein ganzes Stück begleitet uns die Mosel in diese Richtung, bevor wir Sie zwischen Nancy und Toul das erste Mal überfahren, kurz danach die A31 queren und dann auch schon wieder zurück über die Mosel fahren.
Die nächsten Kilometer sind davon geprägt, dass wir immer wieder die Autobahn über oder unter queren, um weiter Richtung Süden zu fahren.
Besonders hervorheben möchte ich die französische Gastfreundschaft. Haben wir uns am Abend vorher noch gefragt, wovon man in dieser Region leben kann, haben es sich die Franzosen nicht nehmen lassen, es uns tatkräftig zu beweisen. Sie scheinen von der Splitt und Bitumen Produktion zu leben, denn anders können wir uns die Vielfalt dieser Produkte auf den Straßen vor uns nicht erklären. Aber es hat auch Vorteile! Der Sinn bleibt wach, keine Gefahr des Einschlafens.
Aber wir wissen dieses Engagement zu schätzen, und revanchieren uns unsererseits. Ich bin mir sicher, dass wir durch Orte fahren, wo man sich “die Geschichte der zwei Frauen auf Motorrädern” noch in vielen Generationen am Kaminfeuer erzählt.
Bei Hautcourt haben wir uns einen Kaffee verdient, und studieren weiter die Karte. Hier sind die Pyrenäen leider auch noch nicht.
Also steuern wir als nächstes Ziel auf kleinen und kleinsten Straßen Langres an. Irgendwann werde ich auch verstehen, wann eine D-Straße so klein ist, das einem nicht einmal ein Motorrad entgegen kommen darf, und wann auf so einer Straße der neue A380 sogar Wendemanöver üben könnte.
Kurz hinter Is (en Bassigny) landen wir im Zeitalter der Moderne. Sehr futuristisch der Kirchturm!
Aber der Blick in die andere Richtung zeigt : auch hier keine Pyrenäen…
Zwischen den Bäumen taucht auf einmal Langres auf.
Unsere Mittagsrast legen wir daher am lac de la Liez unterhalb von Langres ein.
Ab Langres ist es nun die Saône, die uns auf der Suche nach den Pyrenäen begleitet. Immer weiter nach Süden lotst uns das Navi. Aber auch der /die /oder das Flüsschen Bèze ist wunderschön. Obwohl wir weiter müssen, lassen wir uns den Fotostopp nicht entgehen.
Aber auch die Temperaturen werden immer südlicher. Als das Thermometer die 30 Grad überschreitet und mich der Wind fast vom Motorrad wirft, muss ich zum ersten mal darüber nachdenken, wie sich wohl Brathähnchen im Heißluftofen fühlen. Was für ein bescheuerter Gedanke! Es scheint wohl auch unterm Helm zu warm zu sein. 😉
Die Saône verabschieden wir in St. Jean de Losny bei einem Kaffee mit Blick auf das Wasser.
So wie die Départements, so wechseln auch die Flüsse, die unseren Weg begleiten. Ob Marne , Saône oder später der Doubs, alle waren uns eine willkommene Abwechslung auf unserer Reise.
Die nächsten Kilometer werden wirklich anstrengend. Es bleibt bei über 30 Grad, es geht kaum Wind, und irgendwie ist die Gegend so langweilig, dass nicht einmal die Franzosen vor die Tür gehen. Ich muss schon wieder an die Brathähnchen denken….
Auf der Höhe von Chalon-sur-Saône säumen wieder mehr Bäume unseren Weg und auch die Strecke wird wieder kurviger. Das brauchen wir auch, um die letzten Kilometer in Angriff zu nehmen. Als es kurz nach 6 in der Nähe von unserem heutigen Hotel immer noch über 30 Grad sind, denke ich ein letztes Mal an Brathähnchen. Diesmal aber, ob Brathähnchen auch Schweißfüße bekommen. Ich glaube, mir ist zu warm. Ich seh schon Wüstentiere! 😉
In Macon im Hotel warten schon die anderen Teilnehmer der ADAC Tour, die mit uns in den nächsten Tagen versuchen werden, die Pyrenäen nun wirklich zu finden.
Wir sind gespannt, was uns die nächsten Tage noch so erwartet. Die Zeit des Fahrens immer der Nase nach sind nun vorbei..
Servus Julia,
bin durch das ,,Motorrad,, auf deine Beiträge gekommen.Gefällt mir sehr gut.
Scheint so,als hättest du auch viel Humor.
Fährst du auch bei Regen und welche Kleidung trägst du? Wünsche dir weiterhin
viel Freude und unfallfreie Kilometer.
Herzliche Grüße HP