Technisches Fazit
Als abschließende Betrachtung zu unserer Reise ins Baltikum möchte ich auch nach dem persönlichen Fazit auch noch ein technisches Fazit ziehen. Wir haben uns im Vorfeld schon verrückt gemacht und verrückt machen lassen, was alles sein kann, passieren kann und auf was wir alles vorbereitet sein sollten. Daher ist es mehr als verdient, wenn nun auch eine Nachbetrachtung erlaubt ist.
Wenige Tage nach der Reise hätte ich in der Euphorie vermutlich geschrieben “Alles super, alles bestens!“.
Aber mit etwas Abstand mag ich da doch etwas differenzierter zu schreiben.
Motorräder:
Insgesamt haben beide Motorräder die Reise hervorragend gemeistert. Ich bewundere Monika, wie sie ihre CBF beherrscht, wo sie sich mit ihr hintraut und somit beweist, dass eine CBF durchaus Offroad-Qualitäten hat. Aber werfen wir doch mal einen Blick auf die Details…
Monikas treue CBF 1000
Die CBF liebt einfach die Straße, lange und ausgedehnte Touren lassen sie begeistert aufsäuseln und mit einem leichtfüßig entlastenden Fahrer können ihr auch die schlechten Pisten in Polen und im Baltikum nichts anhaben.
Nach den ersten beiden Fahrtagen hat allerdings das Fahrlicht seinen Geist aufgegeben und ein auf Usedom durchgeführter Leuchtmittelwechsel gab ihr wieder den vollen Durchblick.
Da wir es uns gespart haben, wie in der Anleitung beschrieben die Seitenverkleidung abzunehmen, haben wir mit filigraner Frauenfinger-Technik vorbei am Lenkkopf und der Gabel Spangen gelöst, an Gummimanschetten gezerrt, Stecker gelöst und alles rückwärts wieder in der korrekten Reihenfolge zusammen gepuzzelt. Ich vermute, dabei habe ich die neue Birne nicht fest genug in den Stecker gesteckt, so dass bereits in Lettland wieder einmal kein Licht mehr durch den eingestaubten Scheinwerfer drang.
Hier reichte aber einfach ein kurzer Stop, ein Bescheid sagen, ein Neustart des Motorrads und alles schien wieder so hell! Mangels Lust, dem Problem nachhaltig auf den Grund zu gehen, haben wir es dabei belassen und zumindest bis zum Ende unserer Reise damit auch die richtige Entscheidung getroffen. Nun gut, dass Monika 2 Monate später dann erneut einen kompletten Birnentausch vornehmen müsste, kann daran gelegen haben, muss aber nicht. 😉
Leider hat es an der CBF wohl auch das rote Lampenglas der Heckbeleuchtung / Bremslicht zerrüttelt. Anders ist es fast nicht zu erklären, dass mitten auf unserer Eifeltour im August sich selbiges von der Lampe und somit auch von der CBF trennte. Ein prüfender Blick bestätigte, dass einfach die Schraubenlöcher aufgescheuert waren, so dass zwar die Schrauben noch ordentlich in ihrem Gewinde saßen, aber leider das Plastik rund um die Schrauben so großflächig zerkrümelt war, dass es einfach kein Halten mehr gab. Eine fachkundige Reparatur mittels Klebeband fand dann so großen Anklang, dass Monika bisher noch keine Eile hatte, für Ersatz zu sorgen.
Obwohl die CBF treue Dienste auf Straße, Sand, Lehm und Schotter im Baltikum geleistet hat, muss man mit etwas Abstand auch festhalten, dass die Sportbereifung aber dann doch nichts für die vielen kleinen spitzen Steinchen auf den kilometerlangen Baustellen ist. Ein daheim festgestellter schleichender Plattfuß und jede Menge in das weiche Gummi einmassierte Steine machten dann doch einen frühzeitigen Reifenwechsel erforderlich. Bei Monikas Fahrleistung war es aber ein noch zu verschmerzender Tausch. Ewig hätte der Reifen wohl eh nicht mehr gehalten.
Varatweetys V-Strom DL 650
Natürlich war dieses Motorrad stets perfekt und hat alles phantastisch überstanden! 😉 Na gut, stimmt nur bedingt. 😉
In Summe ist die V-Strom sicherlich problemlos durch das Baltikum gekommen. Einzige Beanstandungen können sich auf die Unzulänglichkeiten der Fahrerin beziehen. Dennoch würde ich beim nächsten Mal eher einen enduro-orientierten Straßenreifen aufziehen als meinen allzeit geliebten Metzeler Tourance Next. Ich denke, dass mit etwas mehr Profil nicht jede schlammige Passage solche Schweißränder unter meine Kombi gezaubert hätte und wir dann auch an der ein oder anderen Straße erst mal weitergefahren wären, um ggf. erst später wenden zu müssen. Aber für alle regulären Hauptstraßen (in den Karten von Know-How ab Kategorie „gelb“) sind mehr als gut mit normalen Straßenreifen und Tourenmotorrädern zu fahren.
Durch das kurze Mende-Heck ist meine kleine Strom einfach eine Dreckschleuder und besitzt die einmalige Fähigkeit, sich beim Durchfahren von Dreck mit demselben über das Topcase hinweg bis auf die Sitzbank selbst zu versiffen. Dabei werden Topcase und insbesondere das Schloss mit einer Mischung aus Sand, Staub, Wasser, Kuhmist und Lehm dauerbefeuert, so dass hier nach einigen Wochen das Schloss zwangsläufig und abschliessend den Dienst verweigerte. „Abgeschlossen“ war aber in diesem Fall gottseidank nicht das Topcase an sich, so dass ich für das Eifelwochenende den Schlüssel einfach mal habe stecken lassen, zuhause die Unmengen an Zeug ausgeräumt und das Schloss auseinandergebaut habe. Mit ein bisschen Reinigung versieht es nun wieder seinen Dienst. Lassen wir uns mal überraschen, wie lange.
Eine Schrecksekunde (oder waren es gefühlte Stunden) gab es dann doch in der Tiefgarage des Hotels in Tallin. Während Monika wieder einmal schwungvoll ihre Kette mit Spray pflegte, versuchte ich gelangweilt, an meinem Hinterrad zu drehen. Leider blieb es bei dem Versuch, denn nicht einmal eine Viertelumdrehung schaffte das Hinterrad trotz kräftigem Schwung! Ein paar WhatsApp-Chats später lagen die Diagnosen zwischen Radlagerschaden, dreckiger Kette und irgendwas mit der Bremse. Kette konnte ich ausschließen, sie war neu und mit dem Scotti eher reichlich als spärlich geölt worden. Radlager machte mich fix und fertig, aber auch eine defekte Bremse konnte ich nicht ausschließen. Da erinnerte ich mich an den im April gemachten Mini-Schrauberkurs und habe mit einem kleinen Brettchen den Bremskolben manuell etwas reingedrückt Siehe da, da lief es wieder im wahrsten Sinne des Wortes rund.
Das wiederum erinnerte ich mich daran, dass meine Werkstatt mir schon im März empfohlen hatte, den Bremskolben wegen Schleifspuren zu wechseln. Gut, machen wir es dann halt nach dem Urlaub mal! 🙂
Die Kleidung
Was soll ich sagen?! Grundsätzlich können wir nach all den Wasserschlachten behaupten, dass die Kleidung irgendwie regentauglich ist. Selbst bei unserem Regentag auf Danzig zu, bei dem wir bis zum Schluss ohne Regenkombi gefahren sind, haben Jacke und Hose definitiv ihren Dienst getan. Wassereinbrüche gab es nur zwischen Helm und Kragen der Jacke, und die Handschuhe (ob Goretex oder Sommerhandschuhe) haben sich in ihrem Feuchtigkeitsgrad lediglich graduell unterschieden. Auch wenn wir danach lieber unser Glück nicht weiter auf die Probe stellen wollten und ab da Regenkombis angezogen haben, da uns bei 15 Grad auch einfach die Kälte zu schaffen gemacht hat, können wir uns über unsere beiden Modeka-Kombis nicht beschweren.
Unsere zarten Füße vertrauen wir derzeit beide der Firma Daytona an. Auch hier können wir nur bestätigen, dass dies eine perfekte Wahl ist. Egal, welche Wassermassen sich uns in den Weg geworfen haben, die in Summe 20 Zehen blieben warm und trocken.
Reusch-Regenhaube
Leider kann ich diese positive Einschätzung in keinster Weise über meine Reusch Regensturmhaube abgeben. Wie im Blog schon mal erwähnt, habe ich es an einem Tag wie in der Anleitung beschrieben ÜBER der Kombi versucht, was nach 30 Minuten in einem tropfnassen Kragen, Halstuch und Sturmhaube endete. Zwei Tage später wollte ich klüger sein und habe mich daher unter Zuhilfenahme von Monika wasserdicht eingepackt, in dem ich über die Regenhaube sogar noch die Regenkombi gezogen habe. Es dauerte zwar vielleicht eine halbe Stunde länger, aber dafür war ich bis zum Ende des Tages auch bis weit unter den Helm nass und konnte mir die feuchten Haare ab dem Scheitel trocknen. Leider hat sich die Firma Reusch auch bis heute nicht auf meine Kritik gemeldet. Muss sie auch nicht, wäre aber nett gewesen. Dass der Regenkragen seinen Weg zurück in das Geschäft fand, versteht sich von selbst.
Regenkombi
Damit kommen wir zum Thema Regenkombi. Ich fahre seit über 10 Jahren das Modell „mobile Dampfsauna“ von Hein Gericke, also die billigste schwarze zweiteilige Vollplastik-Hülle, die man sich vorstellen kann. Atmungsaktiv wie ein Latexanzug (Achtung: literarischer Vergleich ohne Erfahrungswerte! 🙂 ), aber in der gewählten Größe auch für argentinische Jungbullen geeignet, begleitet er mich in 3XL zuverlässig durch die Unwetter Europas. Ich liebe es, in Hose und Jacke ohne artistische Einlagen einsteigen zu können, die Hose bei Bedarf einfach mal mit einem Lappen von innen und außen auswischen zu können und dank der relativ erträglichen Packmaße mir keinen Beiwagen anschaffen zu müssen. Da mir aber in der Kombination „Schuberth-Helm und Modeka-Kombi“ nun regelmäßig das Regenwasser am Kragen eindringt und mir somit mein Motorradvergnügen nimmt, war es nach dem misslungenen Versuch mit der Reusch-Regensturmhaube an der Zeit, hier neue Pfade zu betreten.
Fündig geworden bin ich bei der FLM Stormchaser-Jacke. Mit der integrierten wasserdichten Sturmhaube hoffe ich, dass ich hier glücklicher werde und in Zukunft nicht mehr wie ein begossener Pudel beim Absetzen meines Helmes aussehe. Zum Glück für das Motorradvergnügen sind seit der Zeit allerdings sintflutartige Regenfälle ausgeblieben, so dass ich diese Funktion noch nicht testen konnte. Durch „normalen“ Regen habe ich allerdings schon die Chance gehabt, die Jacke an sich mit ihrer atmungsaktiven Membran auszuprobieren und muss sagen, dass ich meinem altgedienten Plastik-Gewand keine Träne nachweine.
Warum ich mir nicht auch die Stormchaser-Hose gekauft habe? Nun ja, ich habe schon im Geschäft Probleme gehabt, mit Motorradstiefeln an den Füßen verletzungsfrei für mich und das Innenfutter die Hose anzuziehen. Ich möchte mir nicht ausmalen, wie dies bei einsetzendem Regen unter einer klapperigen Bushaltestelle an irgendeiner Straße aussieht. Außerdem muss ich bei dreckigen Stiefel anschließend die Hose waschen, damit das Mesh-Gewebe wieder sauber wird. Dies finde ich auch noch keine optimale Lösung. allerdings reizt mich das Atmungsaktive bei der Stormchaser doch ein wenig, aber vielleicht hat ja der ein oder andere Leser noch einen guten Tip für eine Hose für mich parat.
Sicherheit
Wir hatten uns ja sicherungstechnisch in einen Hochsicherheitstrakt verwandelt.
- Bremsscheibenschloss für die CBF
- Handbremshebel-Schloss für die V-Strom
- jeweils zwei kleinere Drahtschlösser für Helm und Jacke
- ein besseres Schloss gegen Diebstahl der Gepäckrollen
Die dicke Panzerkette von ABUS krönte unsere Ausstattung, damit wir beide Motorräder aneinander gekettet gegen einfaches Wegschieben sichern konnten.
Diesen ganzen Kram haben wir genau am ersten Tag in Polen noch genutzt, länger für das Verschließen vor der Pause als für die Pause an sich benötigt und nachts in Danzig besser geschlafen mit der Sicherheit, am Folgetag auch noch zwei Motorräder auf dem Parkplatz vorzufinden. Ab da haben die Schlösser unsere Koffer und Topcases nicht mehr verlassen, da wir uns zu keiner Zeit unsicher fühlten. In den Hauptstädten hatten wir zwar ab da auch immer gesicherte Parkplätze oder Tiefgaragen, die uns beruhigten, aber sobald wir diese Ballungszentren verlassen haben, haben wir im weiteren Verlauf sogar zunehmend die Zündschlüssel bei Fotostopps stecken lassen, da uns eh kein Mensch begegnete.
In den Zentren würde ich nach wie vor Garage, Tiefgarage oder anderweitig abgeschlossenen Parkplatz bevorzugen, das würde mir aber derzeit in keiner Stadt Deutschlands anders gehen. Mit dem Schloss verhindert man aber vielleicht zumindest die Gelegenheit….
Sonstige Technik:
Kamera
Ich bin begeistert, die neue TomTom Bandit dabei gehabt zu haben. Immer mal wieder ein paar Serienfotos zu schießen, die man dann abends für den Blog verwenden konnte, ist eine echte Bereicherung! Die Fernbedienung bedient manchmal die Kamera aus der Ferne, ist aber manchmal auch fern jeglicher Bedienung. Das fand ich doch sehr schade. Koppeln oder Nicht-Koppeln ist hier ein Glückspiel, der einzige Wehrmutstropfen.
Navigation – digital und analog
Mein TomTom Rider 2013 hat uns absolut zuverlässig durch die gesamte Reise begleitet. Geplant habe ich die Routen in der myRoute-App, von dort exportiert und anschließend über den PC noch mal im TomTom nach der Berechnung auf Abweichungen geprüft. Ich bin mehr als happy, dass wir hier zu keiner Zeit von dem Gerät im Stich gelassen wurden. Nur wenn Frau es meinte besser wissen zu müssen oder bei Baustellen mussten wir mal wenden oder uns neu orientieren.
Monikas Rider 410 unterstützte mich auf Nachfrage immer mit der Information, wie weit es bis zur nächsten Tankstelle auf der Route ist. Diese Funktion würde ich mir in meinem Rider auch wünschen, das fehlt mir wirklich. (Bevor mich jemand auf die Funktion „nächste Tankstelle“ im Rider 2013 aufmerksam machen möchte: Dies funktioniert bei mir nur, wenn ich mich z.B. kurvenreich zu genau einem Ziel lotsen lasse. Versuche ich dies auf einer geplanten Tour mit vielen Wegpunkten, dankt mir mein TomTom dies mit Reboot, der anschließenden Anzeige meines Heimatortes und einer ca. 5-minütigen Suche nach dem aktuellen Standort. Da ich aber lieber fahre, als mein Navi wie ein Rumpelstilzchen hüpfend in den Asphalt zu stampfen, unterlasse ich es seit der Zeit, dies noch mal erneut auszuprobieren! )
Leider muss ich ansonsten gestehen, dass mich das Rider 410 nicht überzeugt hat. Wann immer wir einen Wegpunkt überspringen musste und mein 2013-er innerhalb von Sekunden die neue Route anzeigte, durfte Monika einem Neustart des Navis zuschauen und ansonsten mir blind folgen. So richtig ausgereift erschien mir auch das nicht. Ich hoffe mal, dass mein alter Rider also noch lange mitmacht und ich nicht vor der Qual der Wahl einer Neuanschaffung stehe.
Für die Planung vorab hatte ich myRouteApp ion der Gold-Version verwendet. Schnelles Fazit: Alle Daumen hoch.
Aber auch mit Karten waren wir gut ausgestattet. Neben den Karten von regionalen Anbietern bin ich persönlich mit denen vom Know-How-Verlag sehr gut gefahren! Ausreichend detailliert, aber bei der Fahrt noch gut lesbar!
Eigentlich gut, dass ich zum Kompressor von AirMan und den Reifenflickset nichts schreiben kann, bedeutet es doch, diese Dinge nicht benötigt zu haben. Ich gebe aber zu, dass ich für das Fehlern einer Reifenpanne diese Dinge auch weiterhin gerne mit mir herumfahre.
Absolut sinnlos dagegen war das Mitführen von AntiBrumm und Sonnencreme. Wobei, eigentlich gilt es nur für ersteres, da die Mücken bei 15 Grad und Regen vermutlich selber im Sommerurlaub waren. Die Sonnencreme dagegen ließ den Regen ganz hervorragend von der Haut abperlen – ganz hervorragend!
Ansonsten könnte ich noch ganz vieles Technisches schreiben, über Fähren, die Gurte, das Tankstellennetz und die Verkehrsführung in so mancher baltischen Stadt, aber über diese Punkte gibt es schon so viel Geschriebenes, dass ich mich nun lieber auf die neuen Abenteuer 2018 freuen und vorbereiten werde!
Aber was kommt 2018? Sardinien? Irland? Mal wieder die Alpen? Da fällt mir ein, ich habe ja noch ein Date in Südtirol! 🙂
Danke für das Fazit! Die Stormchaser ist das beste, was es in Sachen Regenschutz zu kaufen gibt. Die Sturmhaube ist allerdings nicht komplett wasserdicht und ist auch nur bei sehr flacher Haltung (auf Sportmaschinen) sinnvoll, weil einem dann das Wasser nicht in den Nacken rinnt. Auf der Strom habe ich die Kapuze nicht nicht benötigt. Das mit der Hose ist gar nicht schlimm, wenn man die vor dem Einstieg ein wenig krempelt.
Und Dein Rider13 ist wirklich ein tolles Gerät. Alles was danach kam war schlechter. Möge er noch lange halten!
Ich bin wieder einmal köstlichst amüsiert in deinem Bericht versunken:
Navis und der heilige Gral in Form der Wahl des Modelles oder Herstellers …
Wir hängen – trotz unermesslicher Innovationen in diesem Segment – so an den heißgeliebten, im Schlaf bekannten Funktionen dieser kleinen, hinterhältig agierenden technischen Helferlein … wie du schon schriebst … wir wollen lieber fahren! Deshalb verteidige ich mein betagtes Zumo 660 … obwohl … kurvenreiche Strecke … mal eben ausm Handgelenk geschüttelt … 🙂
Jule – ride & write on!!
Aber Hallo Julia! Über den Artikel in der Motorrad hab ich Dich bzw. Deinen Blog gefunden.
Die Wirkung von Anti Brumm kann ich nur positiv bewerten. Aber nicht im Baltikum, sondern im Raum Stuttgart. Im Sommer hat das durchaus geholfen. Nicht auf dem Moped aber auf der Terasse. Das Brummen mit meiner Guzzi hat das nicht gebremst. Was die Daytona Stiefel anbelangt hatte ich nur dieses Jahr leider andere Erfahrungen, was letztendlich trotzdem nicht gegen die Marke spricht. Meine Daytona Roadstar hatten ihren 10. Geburtstag und auf unserer Baltikum-Tour haben die erstmals versagt und „Wasser marsch“ erlaubt. Bei dem Wetter und dem Membranalter war das auch ok. Wir, das sind der Mopedclub „Motoradler Esslingen“, wir waren ziemlich genau in Eurem Zeitraum auch auf unserer zweiten Baltikum-Tour ( 29.6. bis 10.7.2017 ). Im Übrigen sind bei uns bei (ca. 12) immer auch 3 bis 4 Mädchen dabei, die meisten als Selbstfahrer.
Wir sind von Esslingen ( bei Stuttgart ) in zwei Tagesetappen nach Kiel, auf die Fähre nach Klaipeda und dann durch Litauen, Lettland und Estland getourt. Rückreise ebenso (insgesamt auch 3600Km). Also zweimal Fähre. Soviel Regen intensiv wie in den ersten vier Tagen habe ich auf dem Zweirad noch nie erlebt. Jeden Abend Suche im Hotel nach Tageszeitungen, um die Stiefel auszustopfen. Die Frage an der Rezeption, ob ich lettisch sprechen würde, weil ich auch die nationale Zeitung durchaus mitnahm, hab ich irgendwie englisch nuschelnd überwunden. Die Temperaturen im Mittel zwischen 11 und 15 Grad waren schon latent deprimierend. Aber eben nur latent. Erlebnisse wie die märchenhafte Athmosphäre am Perpussee, Sandstrand wie am Meer und zugleich Stille wie am Dorfteich oder die Lichteindrücke, wenn man nachts aus der Studentenkneipe in Tartu kam, links in Richtung Norden wars beinah tageshell und rechts in Richting Süden stockdunkel. Hammer! Und tolle Gespräche mir „Ureinwohnern“!
Wir waren 2009 schon mal im Baltikum, damals über Landweg Polen ähnlich wie ihr, allerdings mit Weißrußlandausflug, was auch nicht unspannend war. Nur am Rande: Damals hats überhaupt nicht geregnet und wir hatten in Riga 32 Grad und Ostsee Wassertemperatur war ähnlich. Planschen wie in der Karibik! Nur mit russischen Kellnern mit Sektgläsern auf Segways am Strand in Jurmala. Abgefahren! Was wir dann auch gemacht haben. Ab- bzw. Weiter-fahren.
Seis Drum! Ich finds supi, , dass es Deinen Blog gibt! Bei Euren Beschreibungen konnte ich meist grinsen oder mich köstlich amüsieren und könnte die Eindrücke bestätigen. Deine Sprache ist sehr bildhaft und nah und andererseits immer leicht lächelnd mit humorvollem Blinzeln dabei. Gratuliere! Weiter so! Lieber Gruß aus dem mittleren Süden, Erich
Hallo Erich!
Ja, irgendwie hatten wir auch von der Karibik am Ostseestrand geträumt! Aber Du machst uns Hoffnung, es eines Tages noch mal in diese Richtung zu versuchen!
Viele Grüße vom Niederrhein, Julia