Biker4kids
Gestern war in Düsseldorf das große Event “Biker4kids”.
Wer es nicht kennt, kann unter anderem hier oder hier etwas zu dem Event nachlesen. Auch die eigene Seite der Biker4kids ist sehr lesenswert.
Zusammengefasst: Die Biker4kids engagieren sich zugunsten des „ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienstes“ (AKHD) und des „Vereins der Freunde und Unterstützer der Kinderhospizarbeit Düsseldorf“ (VDFU) und schaffen es Jahr für Jahr viele Menschen für die gute Sache zu begeistern.
Auch mich und meine Mitstreiter haben sie 2017 als Organisatoren des alljährlichen V-Stromtreffens mit über 200 Teilnehmern für das Thema begeistert, so dass wir die Überschüsse der Treffens und die Einnahmen einer extra dafür veranstalteten Tombola an das Kinder- und Jugendshospiz Regenbogenland in Düsseldorf gespendet haben.
Antrittsbesuch im Kinderhospiz
Um mehr über die Aufgaben und die Arbeit eines Kinder- und Jugendhospizes zu bekommen, haben wir unseren ganzen Mut zusammengenommen und 2017 einen Antrittsbesuch vor Ort gemacht. Diesen Bericht möchte ich euch aus gegebenen Anlass nun auch hier einmal präsentieren. Denn ein Kinderhospiz ist alles, aber kein Ort voller Trauer und Traurigkeit. (Der Bericht ist von 2017, daher sind hier noch Verweise auf eine in 2017 zu der Zeit noch geplante Eröffnung eines Anbaus. )
Wir haben sicherlich alle vier mit gemischten Gefühlen das Haus betreten, wurden aber von Frau Schweeberg herzlich in Empfang genommen. Bei Kaffee und Kuchen durften wir einen ersten Einblick in die Arbeit bekommen.
Sicherlich nicht nur für uns erstaunlich war die Information, dass sie sich selber eher als “Herberge” bezeichnen, da Kinder ab dem Zeitpunkt der Diagnose der lebensbegrenzenden Erkrankung im Regenbogenland willkommen sind.
Das Kinderhospiz soll für die betroffenen Kinder zu einem zweiten Zuhause werden, in das sie immer wieder gerne zu Kurzaufenthalten in eine angenehme familiäre Atmosphäre zurückkommen möchten. Ja, die Kinder selber, aber oft auch die ganze Familie macht in den Hospizen Urlaub, um gemeinsame Zeit, aber auch manchmal bewußt Zeit alleine oder mit den betroffenen Geschwistern (“Schattengeschwistern”) zu verbringen.
Ein Hospiz ist ein Ort für das Leben
Diesen Satz von der Homepage haben wir auch unmittelbar nach der Begrüßung schon gehört. Während unseres Besuches war es nämlich sehr still im ganzen Haus, was aber laut Frau Schweeberg nur daran lag, dass alle bei dem guten Wetter mit ihren Betreuern im Wald oder im Park spazieren waren oder einen ersten Gang zu nahegelegenen Eisdiele gestartet haben.
Ansonsten herrsche im Haus immer reger Trubel, es wird viel gelacht und die Entlastung der Familien sei in der gesamten Stimmung wieder zu finden.
Nicht dem Leben mehr Tage, sondern den Tagen mehr Leben geben
Dies ist das Motto der Kinderhospize und das haben wir auch so erlebt vor Ort. Es ist alles sehr bunt eingerichtet, es existiert ein großes Spielzimmer, welches mit unglaublich realistischen Zeichnungen von Zootieren bemalt wurde. “Wenn die Kinder nicht mehr in den Zoo können, dann holen wir den Zoo eben hierher.” erläutert Frau Schweeberg die bunten und farbenfrohen Zeichnungen.
Das Kinderhospiz wirkt wie eine große Familie. Jede Mahlzeit wird gemeinsam eingenommen; Kinder, Geschwister, Familienangehörige, Pflegepersonal, aber auch die Verwaltung sitzen gemeinsam an einer großen Tafel, damit das Leben dort für niemanden bloß graue Theorie, sondern gelebten familiärer Gedanke ist. Die Köchinnen heißen “Küchenfeen” und zaubern den Kindern täglich frische Gerichte, Ernährungsbesonderheiten werden berücksichtigt und auch so mancher Sonderwunsch wird gerne erfüllt.
Im verglasten Atrium liegen je verstorbenen Kind von den Familien und Geschwistern bunt bemalte Steine, die eine bleibende Erinnerung darstellen. Gehwegplatten deuten einen Weg zurück ins Haus an, der sich in der gegenüberliegenden auf dem Weg Richtung Regenbogen wiederfindet.
Abschiedsraum im Schalke-Design
Auch in den Abschiedsraum durften wir einen Blick werfen, der ebenso hell und bunt bemalt war. Hier steht es aber den Eltern und weiteren Angehörigen frei, diesen Raum für die Zeit des Abschieds individuell zu gestalten. Sogar das Schalke-Zimmer mit Pin-Up Bildern hat es schon gegeben, wie uns mitgeteilt wurde.
Im Juli 2017 wird ein Neubau nebenan eröffnet, der über das helle Atrium mit dem bisherigen Hauptgebäude eng verbunden wieder eine Einheit bildet. Dies wird das neue Jugendhospiz, mit gutem WLAN-Empfang, Gemeinschaftsräumen mit Flatscrren und X-Box und der Freiheit, auch mal nach 18 Uhr noch etwas lauter fernseh zu schauen oder sich zu treffen. Kleine Apartments mit jeweils eigenem Bad soll den jungen Erwachsenen die gleiche Wohlfühl-Atmosphäre geben, wie es nebenan für die jüngeren Bewohner der Fall ist.
Das Regenbogenland existiert seit 2004 und viele Bewohner sind immer noch Gast, aber halt nicht mehr die Kinder, die sie damals waren. Viele Jahre der Planung und Spendensammlung sind vergangen und so richtig hat wohl keiner mehr an die Umsetzung geglaubt.
Spendenaktion
Spendengelder werden immer dringend benötigt. 75 % der Finanzierung des Regenbogenlandes läuft über Spendengelder, private oder auch gewerblicher Art.
Es war ein bewegender, informativer und unglaublich spannender Nachmittag voller neuer Eindrücke!
Nachtrag
Ja, wir haben etwas spenden können. Durch die tolle Gemeinschaft der “Stromer & friends” im V-Stromforum und durch unsere Sponsoren der Tombola haben wir 4500 Euro an das Kinder- und Jugendhospiz übergeben können.
Anbei die Impressionen dazu:
Sponsoren V-Stromtreffen 2017
Danke auch hier noch mal an die Sponsoren, die nicht unerheblich zu dieser Spendensumme beigetragen haben.
Sehr gut! Respekt für das Engagement und die erreichte Summe! Hospize, gerade Kinderhospize, sind superwichtig. Unsere Firma unterstützt ganzjährig ein Kinderhospiz.
Schön, dass ihr das Kinderhospiz unterstützt. Toll, dass ihr eine solche Spendensumme zusammen bekommen habt. Respekt für dieses Engagement.
Finde ich eine tolle Aktion. Auch gut ist, dass Abschiedsräume individuell gestaltet werden können. Das gibt allen Angehörigen noch einmal die Möglichkeit eine Verbindung in den Abschied mit ein binden. Das jemand ein Schalke-Design gewählt hat, ist für einen Hardcore-Fan natürlich auch eine tolle Sache.