Wer mich kennt oder mein Profil auf Facebook, der weiß (oder kann ahnen), dass ich Nagetieren nicht ganz abgeneigt bin.
Hiermit oute ich mich: Ich liebe Ratten über alles!
Dass aber das kleine Gegenstück, die Maus, mir mein Biker-Leben einmal so schwer machen wird, hätte ich auch nicht gedacht.
Lisbeth, die Erste
Lisbeth die I. trat 2015 in mein Leben. Nach der Winterpause startete ich meine V-Strom und sie lief – zwar wie ein Sack Nüsse – aber sie lief.
Aber mal ehrlich: Wer möchte ein Motorrad fahren, welches gefühlt auf dem letzten Loch pfeift.
Also ab zur Werkstatt mit dem Hinweis “Bitte einmal heile machen!”.
Als ich mein Motorrad wieder abholen durfte, war die Überraschung groß!
Lisbeth hatte über den Winter wohl weiches Material gegen die Zugluft in der Garage benötigt und daher Teile des Schlauches und der Stopfen zerkleinert. Wer kann ihr schon böse sein! 😉
Lisbeth, die Zweite
Anfang 2018 war es dann Lisbeth II., die mein sonniges Gemüt in Wallung brachte.
Mit etwas niedrigem Blutdruck gesegnet, fahre ich in einer meiner beiden Sturzbügeltaschen immer eine Notration Kekse oder Nüsse herum. Aber wer denkt im Herbst 2017 daran, die Restbestände daraus zu entfernen? Niemand! Gerade wenn es nur eine Notration ist, denkt man nicht an dieser Stelle an “winterliches Einmotten”.
Als ich also nach dem Winter das erste Mal meine kleine Schwarze ansehe, stelle ich mit Schrecken fest, dass ich wohl irgendwann mit der Tasche an den heißen Motor gekommen sein muss. Alles verschmort! Oder etwa doch nicht?! Verschmort und dann außen an der Tasche?!
Ich reibe meine ungläubigen Augen, mache mehr Licht in der Garage und stelle fest, dass Lisbeth II. es sich wohl mit Mini-Prinzenrolle und Walnusskernen im Winterquartier gemütlich gemacht hat.
Ob sie wohl bei den Nachbarn auch nach Glühwein oder Punsch gefragt hat?
Lisbeth, die Dritte
Lisbeth III. hat sich diesmal lange unentdeckt geglaubt. Immerhin ist die Strom in diesem Jahr schon fast 8.000 km gerannt, aber ebenso lange dachte ich auch, dass Lisbeth ausgezogen ist.
Vor 2 Wochen habe ich dann einmal eine Sitzbank von TopSellerie getestet. (Ganz nebenbei bemerkt: Schööööön!)
Dafür nimmt man die eigene Sitzbank ab und montiert eine andere. Beim Rückbau der Bank im hellen Sonnenlicht stelle ich fest, dass die Sitzbank wohl irgendwo recht kräftig scheuert – überall weiße Krümel! Vielleicht ein Produktionsfehler?
Ungläubig starre ich unter meine Sitzbank.
Ich packe die zerfetzte Tüte aus und ahne mit geübtem Blick schon, was mich erwartet.
Beim Auspacken und näheren Hinsehen wurde aus der Ahnung Gewissheit. Lisbeth III. hat wohl ein Sicherungsnetz benötigt, dieses aber nicht aus der Tüte bekommen. Gut, ich brauche dies nun auch nicht mehr und hole mir zum spontanen Befestigen wohl ein neues.
Danke Lisbeth! 😉
Anmerkung:
Nein, ich bin den Mäusen echt nicht böse! 🙂
Wenn Lisbeth (und ihre Schwester, Tanten und Enkel) meine geliebte Strom über den Winter einfach mal in Ruhe lassen würde, würde ich denen vermutlich sogar ein beheiztes Winterquartier mit Fernseher bauen. Aber so nicht meine Damen, so nicht! 😉
Super….. ich hätte dann gern ein Bild vom beheizten Winterquartier mit Fernseher…. falls sie mal eins bekommt
Gruß Sabine
Hihi, da ich nächste Woche mit meiner V-Strom nach Südfrankreich fahre, hatte ich mir mein erstes Transportnetz im Doppelpack bestellt.. Jetzt weiß ich, wo ich das zweite lagern kann. Hoffentlich ohne Mäuse! Lieben Gruß Julia.
Du bringst mich immer wieder zum Schmunzeln!
Danke dir!
Und viel Spaß in Südfrankreich
Jetzt Danke ich dir!
Das Sicherheitstraining am Wochenende haben meine Frau Strom und ich schon mal gut gemeistert und schadlos überstanden.
Unterschätze nie eine Maus!
Evolutionär haben wir gemeinsame Vorfahren und dank unserer Fähigkeit die Körpertemperatur selbst zu regulieren sind wir erfolgreicher als es einst die Dinosaurier waren. Mehr dazu in meinem Tourenbericht über den Murtensee. (Hoffentlich wird der bald mal fertig.)
Dank der Fähigkeit mit Stoffwechselprozessen Wärme zu erzeugen, geraten Mäuse nicht in Kältestarre. Sie können den Winter nutzen um deine Motorräder anzunagen oder schlimmeres.
So vor vielen Jahren. Ich hatte eine Schlange als Haustier und dieses wunderschöne Reptil mit Mäusen gefüttert. Nicht das mir das Füttern Spass gemacht hätte, aber so eine Schlange mag einfach kein ethisch korrektes Essen. Also mussten diese niedlichen kleinen Säuger ihr Leben lassen. Bis zu diesem Wochende, als in der Altbauwohnung der Strom ausfiel.
Ich war ein paar Tage in den Ferien, die Temperaturen sanken und die Schlange war im klaren evolutionären Nachteil. Einen Nachteil den die endotherme Maus zu nutzen wurde. Ich staunte nicht schlecht bei meiner Rückkehr in die eiskalte Wohnung. Die Maus hatte es sich in der Schlange gemütlich gemacht. Der Bauch des niedlichen Säugetiers sah sehr dick aus und ein überlebenswichtiger Teil der Schlange war einfach weggenagt. So ein Scheiss!
Herzliche Grüsse
http://www.derhalbhartenann.com
Oha, da hat die Maus aber mal ordentlich zurück geschlagen und ihre vielen vorfahren gerächt. Aber ich glaube, da schaut man recht doof aus der Wäsche, wenn man nach der Rückkehr den Anblick verkraften muss…
Ja, dem ist so. Vor allem weil sich die Maus eine 300.-DM teure Mahlzeit gegönnt hatte. Diese Maus dinierte im Gourmetsegment.
Ich hatte mir vorgenommen keine emotionale Beziehung zu Futtertieren aufzubauen. Aber die Maus hatte sich schon im Vorfeld meinen Respekt erarbeitet. Sie fand die einzige Stelle im Terrarium, die vor der Schlange sicher war. Dort hat sie die Schlange über 2 Wochen zum Narren gehalten. Ich dachte, dass die Maus irgendwann mal raus musste und dann wäre es um sie geschehen. Sie hatte keine Chance, aber die hat sie genutzt. Diese Maus hat die Schlange getötet. Würden Mäuse sich Sagen erzählen, wäre sie eine Heldengestalt. Ich hatte für die Maus dann ein Asyl gesucht und sie ist bei einem nagerfreundlichen Menschen untergekommen. Soviel ich weiss, hat sie dort ein glückliches Mäuseleben gelebt und Nachkommen gezeugt.
Herzliche Grüsse
DER HALBHARTE MANN
Darf ich mir ein wenig Schadenfreude gönnen? Nicht wegen der Mäuse; wegen der Rattenhistorie.
Ein schönes Wochenende wünscht W.S. aus L.
… und aus die Maus.
Aber sicher doch. Schlangen haben es nun Mal schwer in Sachen Mitgefühl.
Aber was hat es mit der Rattenhistorie auf sich?
Ich wünsche noch einen schönen Sonntag!
Herzliche Grüsse
DER HALBHARTE MANN
Diese Schadenfreude ging in meine Richtung. Meine Rattenliebe stößt nicht überall auf – sagen wir mal – Verständnis . Und daher galt diese augenzwinkernd Bemerkung mir.
Ah, jetzt verstehe den Zusammenhang. Ratten sind fazinierende Tiere, aber ähnlich wie Schlangen, nicht jedermanns, bzw. -fraus Sache.
Kann man da nicht was aus Kaninchendraht bauen? Oder ist der nicht stabil genug?
Nein, keinen Lisbeth-Käfig sondern einen Suzuki-Käfig. Im Winter (oder bei längeren Standzeiten) einfach den Käfig über die Suzuki und schon muss die Maus woanders hin wandern wenn es sie nach speziellen Motorradteilen und -zubehör gelüsten sollte. 😀