Auszeit!
Der Montag startet ausgeschlafen. Früh ins Bett, länger schlafen, so kann es weitergehen! Der Blick durch die zugezogenen Rolladen verheißt allerdings weniger Gutes! Wolken hängen über dem gestern noch blauen Himmel und die sich wild bewegenden Bäume kündigen einen strammen Wind an. Noch sind wir optimistisch, dass ich das alles wieder geben wird.
Ein zünftiges Frühstück später schmeißen wir uns in die Motorradklamotten. Irgendwie ist heute aber großes Gruppen-Mischen angesagt. So fährt der eine Teil heute lieber alleine, der andere wechselt die Gruppe, ein Teil ist schon nach Hause gefahren und neue sind hinzugekommen. Aber genau das macht es ja irgendwie aus!
Auch ich kämpfe heute mit mir selber und lasse Jörg mit seiner Gruppe von dannen ziehen. Ich muss mich erst wieder finden und muss dafür erst wieder ein bißchen nur mein Tempo fahren. Monika klemmt sich brav hinter mich und mit Harry haben wir dann auch den männlichen Aufpasser für meine Auszeit gefunden.
Da wir aber natürlich uns unterwegs auch mit allen Stromern treffen wollen und auch die Pausen gemeinsam verbringen möchten, lasse ich mich noch kurz bzgl. der Strecken instruieren und TomTom und ich starten mit den anderen in den windigen Tag!
Über eigentlich wunderschöne Straßen fahren wir Richtung Eichsfeld. Einzig der permanent blasende Seitenwind versucht uns einen Strich durch die Rechnung zu machen und uns von der Straße zu pusten. Aber das lassen wir uns nicht bieten! Wir pendeln hin und her und nutzen die volle Breite der Straße aus. (OK, Monika und ich pendeln und Hary fragt sich, was wir beide da vorne so machen…)
Wasserfall
Erster Stopp ist am Lutterwasserfall bei Großbarloff!
Ah, werden einige von euch jetzt sagen! DER Lutterwasserfall bei Großbarloff! 😉
Aber es ist wirklich ein schönes Fleckchen Erde und sicherlich nicht umsonst seit fast 40 Jahren ein Naturdenkmal!
Aufholjagd
DL_Uwe und seine Gruppe sind fast abreisebereit, als auch wir uns wieder auf die Socken machen. Ich warte und warte, aber irgendwie fehlt noch jemand in der anderen Gruppe und so setze ich mich doch vor die Gruppe und starte schon mal unsere Reise zum Mittagspunkt!
Für mich war es schön, hatte ich doch immer freie Fahrt.
Für DL-Uwe war es eine (hoffentlich nur kleine) Qual, da er mich immer wieder am Horozont entdeckte und kein Schleichweg eine erfolgreiche Abkürzung war. Aber ich schwöre, wenn ihr ganz aufgelaufen wärt, ich hätte sofort geblinkt und euch vorbei gelassen! Aber Uwe war so nett, uns nicht bis auf die letzte Rille am Hinterrad zu klemmen, so dass er schweren Herzens bis zur Mittagspause mit der kleinen Individualgruppe vor sich Vorlieb nehmen musste.
Verdient haben wir sie uns nun – die Mittagspause.
Aber sagt mal ehrlich, habt ihr schon mal so einen schönen Salat gesehen?
Reine Psychologie ….
….. oder der lange Weg zum Überholmanöver!
Wie geschrieben war ja heute mein Kopf nicht so frei. Schon am Vortag hatte ich plötzlich beim Überholen Visionen von mir entgegenkommenden Autos, Splitt in der Kurve und sich vor mir ausbreitenden Öllachen. Ich sage euch, das sind tolle Bilder, um einen unbeschwerten Motorradtag zu geniessen. Ich ahnte, woher das kam und wollte daher den heutigen Tag nutzen, die Dinge wieder aus eigenem Antrieb in Angriff nehmen zu müssen.
470 ist die Lösung!
Man nehme die Buslinie 470, setze sie auf einer 9 km langen leicht kurvigen Strecke vor eine – na sagen wir mal – rein zufällig allein reisende Kleingruppe im Eichsfeld und sorge dafür, dass dieser Bus an keiner Haltestelle halten muss. Habe ich es tatsächlich fast 3 km lang ausgehalten, diesen Bus nicht zu überholen, waren danach alle komischen Bilder vor meinem innernen Auge verschwunden. Ich war mir sicher, dass ich einen tiefen Schaden zurückbehalten werde, wenn ich auch nur einen weiteren Meter hinter diesem verfluchten dusseligen Bus herfahren muss und -siehe da – überholen ging wieder ohne absurde Bilder im Kopf! Das habe ich gebraucht! Danke Linie 470!
Aber ich stehe auch dazu, dass ich vielleicht sonst noch viele Tage, Wochen oder Monate hinter der Linie 470 oder ihren Freunden hergefahren wäre, wenn es nicht “klick” gemacht hätte!
Außerplanmäßig legen wir noch einen Kaffeestopp in einer kleinen Bäckerei ein. Mittlerweile war auch Olaf zu uns gestoßen, so dass wir schon in einer gemütlichen 4-er Runde an der Straßenkreuzung sitzen konnten. Einzig die sanitären Anlagen waren eine Straßenecke weiter im “Haus des Gastes” und daher nacheinander eine kleine Weltreise.
Kaum komme ich zurück, traue ich meinen Augen kaum?! War ich so lange weg?! Wieviel Zeit ist schon vergangen?! Olaf hatte mindestens 15 Kilo angenommen und war plötzlich recht schmal im Gesicht!
Aber je näher ich kam, desto klarer sah ich, dass statt Olaf nun Dirk auf dessen Sessel saß. Dirk hatte uns da so nett sitzen sehen und sich spontan für die letzten Kilometer auch noch dazu gesellt. So sind wir mittlerweile ein lustiger 5-er Trupp, der nach einem kurzen Tankstopp wieder in Tettenborn einläuft.
3 links, 2 geradeaus – so verteilen wir uns auf Ferienwohnungs-Adresse und V-Strom-Hauptquartier zum Duschen und anschließenden Futter-fassen!
Was es zu essen gab, weiß Truder nicht mehr. Aber er konnte mathematisch nachweisen, dass ein Eishörnchen unter dem Druck von mindestens 5 Kugeln Eis seine Stabilität verliert und demnach nach einem Stülp-Vorgang nur noch als dessen Hütchen dienen kann. Aber unglücklich wirkt er angesicht seiner Erkenntnis nicht!
Ein wunderschöner zweiter Tag geht zu Ende und spätestens mit dem Entzünden des Walpurgis-Feuers legt sich grenzenlose Zufriedenheit und Glück über die V-Stromer-Gemeinde.
Leider verschwommene Bilder, aber die Stimmung im Herzen zählt!
Wehmütig harren wir lange am Feuer aus, führen tolle Gespräche und freuen uns auf eine Wapu 20xx!
Ich freu mich jetzt schon!
Anmerkungen des Tages:
Anmerkung 1:
Humor haben sie ja, die da im Osten! Und geile Werbung gleich dazu!
Anmerkung 2:
Auch hier gehört ein Bild von meinem Freund hin! Einfach so! Weil er toll ist!
Wo sind die Lachsmileys!?!?
Grandios!!
Gefunden!!
Danke, Juli!!
Jule, Schwester, …
einfach wie immer schön zu lesen…
bin mal auf den roten Knopf gespannt….
Oh my Juleness … 😀
Bustherapie hilft … bei mir in den Dolomiten … so’n Bus vor der Nase ist dich zu das gut
Herrje…soll heissen…doch zu was gut …*grmpf*