Wapu – Sonntag

Guten Morgen Aus Tettenborn!

Viel zu früh öffnen wir das erste Mal in unserem Bett in der Ferienwohnung die Augen. Wir haben zwar super geschlafen, aber so zweimal nach links und einmal nach rechts drehen wäre noch schön gewesen. Aber wie Monika und ich so sind, machen wir uns einen Tee und setzen uns gemütlich ins Bett um noch ein bisschen zu quatschen. Und so quatschen wir, und quatschen wir, bis ich um 7:15 Uhr darauf aufmerksam gemacht werde, das um 7:30 Uhr Abfahrt Richtung Tankstelle ist. Okay, 15 Minuten habe ich nicht geschafft, aber nach 18 Minuten stand ich geduscht, Zähne geputzt angezogen und in den Motorradklamotten vor der Tür an meinem Motorrad. Ich möchte hier für den kleinen Katzenwäsche-Pokal in Bronze verliehen bekommen. 😉

Durch wundervolle Morgenluft fahren wir die wenigen Kilometer bis nach Mackenrode, um dort um 7:40 Uhr sehen zu können, wie sich die Tankstelle auf ihrer Öffnung um 8 Uhr vorbereitet. Eindeutig Fehlplanung! Wir drehen um und beschließen dann doch, schon mal die anderen Wapu Teilnehmer mit unserer Anwesenheit zu beglücken.

Während die Männer schon einmal virtuos die Kaffeemaschine bedienen, machen Monika und ich uns nützlich und spülen die Kaffeetassen des Vortages. Als wir zurückkommen, ist der Tisch schon gedeckt und auch die Brötchen lassen nicht lange auf sich warten. Was habe ich das vermisst! So viele gleichgesinnte Stromer, Sozias und Stromer-Friends – nee, watt schönn!

Ich nutze anschließend die Zeit, mich ein wenig auf dem Zeltplatz umzuschauen. Einige Zelte scheinen über Nacht zu viel heißes Wasser bekommen zu haben und sind eindeutig eingelaufen. Die armen Besitzer!

Wie passt man in das rechte Zelt? Quer? Hochkant? Gerollt?

 

Andere sind der Meinung, dass Stromer wohl grenzenlos tolerant sind und man mit jedem Fahrzeug hier auftauchen kann. Ich bin mir nicht so sicher, ob hier nicht die Grenzen überschritten sind.

 

Eine vierrädrige Klein-Strom….

 

Aber wir wollen mal nicht so sein und reiten auch nicht weiter darauf rum.  Da um 10 Uhr die erste Gruppe starten möchte, sammeln sich die in Tettenborn wohnenden und auch die jeden Morgen Anreisenden so langsam vor dem Haus.

Warum ein Teil der Gruppe heute lieber den Bus nimmt, als das Motorrad, habe ich bis zum Schluss nicht verstanden. 😉

 

Warten auf den Bus!

 

Verraten wir Ihnen, dass es noch etwas dauert bis der Bus kommt?!

 

Nun ja “bis auf weiteres” kann ja auch “demnächst” sein!

 

Okay, wir haben uns entschlossen, sie aufzuklären und trotzdem mitzunehmen. Wir biegen also nach links ab und starten in die heutige Harz Tour.

Ich merke, dass ich noch nicht so richtig wach bin und muss auf den ersten Kilometern ganz schön am Gas drehen, um hinter Jörg zu bleiben. Aber so kommen wir immerhin schnell voran und können frühmorgens auf noch fast leeren Straßen die ersten Kilometer unter die Räder nehmen.

 

Immer der gelben Jacke nach!

 

Auf gut ausgebauten Straßen kommen wir zügig voran, um schon nach wenigen Kilometern an einem Kreisverkehr ein Teil der Gruppe zu verlieren. Zuvor hatte Hary fast sein Visier verloren, was die Jungs am Straßenrand zu einer kleinen Helm-Inspektion mit Tape veranlaßte. Aber ein bisschen telefonieren, ein bisschen weiter fahren, ein bisschen uns vermeintlich vorausfahrenden hinterherjagen und schon konnten wir an einer geschlossenen Schranke die verlorenen Kinder wieder in Empfang nehmen. Aber nicht nur die verlorengegangenen, auch zwei andere Gruppen standen an dieser Schranke so dass wir die nächsten Kilometer in einer scheinbar endlosen Schlange von Motorrädern weiter fuhren, um in perfekter Formation am ersten Pausenpunkt, der Rosstrappe, unsere Motorräder für ein Gruppenfoto zu postieren.

 

Su muss das sein! Ordentlich in einem Schwung geparkt! Vorbildlich!

 

Nachdem uns zunächst der weite Fußweg bis zum Aussichtspunkt von einer Wanderung abgehalten hat, haben wir uns danach doch noch auf den Weg über Stock und Stein und Fels gemacht. Und es hat sich definitiv gelohnt!

Als wir endlich wieder zurück sind, geht es auch schon direkt weiter, der Hunger ruft! Bergauf und bergab, nach links und nach rechts, mit weiten Kurven und engen Kurven schlängeln wir uns hin und her durch den Harz. Mal sind die Straßen fantastisch ausgebaut, und mal müssen die Fahrwerke der Motorräder ganz schön arbeiten, um die Schlaglöcher auszugleichen. Viel zu schnell vergeht die Zeit und wir biegen schon ab Richtung Sophienhof, wo uns die anderen schon erwarten.

Wollte ich zunächst noch beim Buffet zuschlagen, hält mich der in der Luft hängende köstliche Waffelduft gerade noch davon ab. Und so wird aus dem Buffet schnell eine Waffel mit Vanilleeis und Apfelmus. Ein guter Tausch!

Ist es richtig warm geworden im Harz! Daher findet man auch etwas Sonnencreme den Weg in mein Gesicht. Ich möchte ja nicht den ganzen Abend den Weg leuchten! Auch wenn wir es eigentlich nur noch 20 km bis zu unserem Ziel haben, schafft Jörg es uns auf Fantastischen weiteren 110 km durch die Landschaft zu jagen!

 

So schön alles!

 

Aber ich merke, dass ich ein wenig müde bin und die Waffel tut ihr übriges dazu, so dass ich nicht mehr jedes waghalsige Überholmanöver mitmache. Auch wenn der Rest der Truppe nun hinter mir warten muss, möchte ich nichts riskiere!

Der Stopp im Schatten der Bäume kommt gerade richtig!

Während Müllmänner in ihren Orangen Westen scheinbar nach Wasseradern suchen, genießen wir anderen es einfach, unsere Beine noch etwas aus zu schütteln.

Weiter geht es um auf den letzten Kilometern noch einmal den Durst unserer Maschinen zu stillen, so dass wir nach einem tollen Tag vollgetankt gegen 17 Uhr die zwei Räder wieder abstellen können! Nach dem Duschen ist also Zeit für das wohlverdiente Feierabendbier!

Viel zu schnell vergeht die Zeit und schon steht der Caterer vor der Tür, um das Buffet aufzubauen! Es dauert nicht lange und die hungrige Meute steht Schlange an der leckeren Auswahl der Speisen.

In gemütlichen kleineren und größeren Gruppen sitzen und stehen wir anschließend bei Kaltgetränken, Bier und Whisky und klönen über dies und das! Alles in allem also das perfekte Rezept für einen gelungenen Wapu abend.

Noch vor Mitternacht leeren sich die Reihen aber deutlich und die müden Krieger wandern in ihre Zelte und Betten !

Bis morgen! Gute Nacht!

Anmerkungen des Tages:

Anmerkung 1: Capa kann einfach alles tragen.

 

Anmerkung 2:

Bei diesem Bild habe ich mich kurz gefragt, wo ich mit diesem Lenkeinschlag eigentlich in wollte…

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5 comments on “Wapu – Sonntag

  1. Juchu, es gibt wieder ein Reisetagebuch! Ins Email-Postfach zu gucken macht wieder Sinn! 😉
    Danke Jule und lieben Gruß an Monika.
    Gute und sichere Reise!

    1. Walpurgis ist jedes Jahr am 30. April im Harz angesagt. da feiern die Hexen mit ihrem Herrn, dem Teufel Party. Das war vor Jahren der Anlaß, das WaPu – Treffen aus dem Boden zu stampfen.
      Uli, der Harzbock

  2. Feingeschrieben. Da hätten wir uns ja fast getroffen. 1. Mai in Thale, Ostmobile-Treff. An Walpurgis sind wir nie nicht im Harz. Zuviel los. Da wir hier ja öfter entlang fahren können – Heimvorteil – bin ich eher in der Woche dort. Oder nach 18 Uhr, wenn die Futterstationen die Tagesgäste zum Trog rufen. Beim nächsten Besuch in der Region bitte mal melden. Dann können wir euch Insiderstraßen zeigen, die auf keiner offiziellen Tourenroute sind. Und gerade deshalb wunderbar und zauberschön.

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