Deutschlandreise – Altmühltal und dann nach Hause – Tag 9

Trübe Stimmung – aber nur am Himmel

Guten Morgen aus Wachenzell! Es ist Sonntag, es ist 6:15 Uhr und ich frage mich mal wieder, warum ich schon wach bin. Außer der wirklich dezenten Kirchturmuhr ist nichts zu hören. Ohne Straßenlärm, ohne Trubel – so kann ein Sonntag starten.

Irgendwie haben wir beide es geschafft, unsere Gepäckrollen gestern bis auf den Grund zu verwüsten. Also ist für die letzte Etappe noch mal “neu packen” angesagt.

Ein erster Blick auf dem Fenster zeigt nasse Straßen, viel Bewölkung, aber keinen Regen. Hoffen wir mal das Beste.Aber schon beim Beladen der Motorräder wird unsere Hoffnung zunichte gemacht. Leichter Regen setzt ein und verheißt nichts Gutes.

Nasse Straßen
Trüber Ausblick

Nach dem Frühstück es ist aber wieder trocken, so dass wir uns gegen unsere Regenkombis entscheiden. Ein paar Kilometer weiter an der Altmühl müssen wir aber zumindest die Regenhauben über die Tankrucksäcke ziehen. Uns selbst in Gummi zu hüllen, dazu können wir uns noch nicht durchringen!

Es gibt Dinge, die würde ich mir nicht einmal ansehen, wenn ich eine ganze Woche Zeit hätte.

Endurotraining

Die Straßen an der Altmühl sind nicht spektakulär kurvig, aber mit den Bitumenstreifen und dem ständigen Regen für uns heute Herausforderung genug.

Die Altmühl

In Treuchtlingen biegen wir links ab. Nach den letzten Erlebnissen in Polen und gestern der Strecke nach der Donaufähre ist die letzte Konsequenz ein Besuch an einem ganz besonderen Ort. Willkommen im Enduropark Hechlingen!

Wir sind da!

Ich gestehe aber, dass wir uns tatsächlich nur bis vor das Eingangsschild wagen. Ich glaube, wenn wir uns mit unseren vollgepackten Motorrädern tatsächlich zur Anmeldung gewagt hätten, wäre die sofortige Einweisung in die geschlossene Anstalt die Folge gewesen! 😉

Waren wir bis Hechlingen schon wieder durchgetrocknet, folgt dann jetzt wieder die Einweich-Phase! Kontinuierlich trommeln die kleinen Tropfen auf unsere Helme und die ersten finden auch den Weg am Helmpolster vorbei Richtung T-Shirt.

Ein Helm lernt fliegen

In Arberg finden wir einen einladenden Gasthof, den wir für unseren Kaffee nutzen. Leider schmeckt der Kaffee so schrecklich, dass selbst mit viel Zucker und Milch das Zeug nicht wirklich trinkbar wird. Monika bemerkt trocken, dass er zumindest warme Hände macht! Und ich glaube auch, dass es die einzige und beste Eigenschaft, zu der man ihn verwenden kann.

Für die Weiterfahrt werfen wir uns dann doch einmal in unsere Gummihaut, zumindest die Jacke wird angezogen. Um daraus ein erfolgreiches Unterfangen zu machen, werfe ich in dem Zuge einfach mal meinen Helm vom Motorrad auf den Boden. Kennt ihr Rumpelstilzchen? Genauso würde ich am liebsten jetzt hier herum hüpfen! Aber es nützt ja nichts, ist halt ein Kratzer im Visier!

Da ich Monika leider heute keine Offroad Strecke bieten kann, fahre ich in Herrieden bei Regenfall einmal quer durch die Kopfstein gepflasterte Innenstadt! Ich hoffe sie freut sich! 😉

Kopfsteinpflaster und Baustellendurchfahrt

Immer an der Tauber entlang

Ab Rothenburg folgen wir der Tauber ein ganzes Stück! Für mich ist diese Straße schöner als die morgens an der Altmühl entlang, weil sie einfach kleiner ist und die Tauber noch beschaulicher nebenher fließt.

Stadttor
Blick auf Rothenburg
Örtchen an der Tauber

Kurz hinter Tauberzell klettern wir steil den Hang nach Schön hinauf. Hier ist der Name Programm!

Schön hier in Schön!

Mittagspause

Wir überqueren die Gollach, biegen wieder ab nach Röttingen und finden schlussendlich in Bütthard mit dem Gasthaus Henneberger einen tollen Gasthof mit netten Service und leckeren Bärlauch Pfannkuchen mit Spargel.

Toller Sitzplatz in der Scheune
Bärlauchpfannkuchen mit Spargel – lecker!

Wie entscheiden uns, die Regenpelle nicht mehr anzuziehen. Jetzt dürfte es ja so langsam wirklich einmal trocken werden. Leider meldet seit dem Sturz vom Helm auch meine Helmkamera ein Fehler, und ich traue mich nicht, die SD-Karte unterwegs zu reparieren. Dann wären alle Bilder von heute Vormittag weg. Hoffentlich löst sich das Problem abends am PC.

Eine letzte Impression meiner Helmkamera

Heim über den Main

In Wertheim-Lengfurt biegen wir an den Main ab und folgen diesem mal rechts, mal links bis nach Lohr. Der romantische Parkplatz am Main bietet zwar ein Fotomotiv, aber nicht den ersehnten Busch, hinter dem wir verschwinden können!

Bötchen auf dem Main

Also biegen wir ab Richtung Partenstein und halten an einer kleinen Eisdiele in der Hoffnung auf den heiß ersehnten Kaffee und auch die passende Entsorgungsmöglichkeit. Tja, Kaffee haben wir nun, aber eine Toilette hat dieses Eiscafe nicht. Also geht es weiter und kurz vor Schöllkrippen machen wir dann Stop in einem Wald.

Erleichterung! 😉

Die restlichen Kilometer sind eine Mischung aus Pflichtprogramm und Spaßprogramm, bis wir ein paar Kilometer hinter Büdingen wieder bei Monika in die Garage rollen. Nach 3500 km legen wir auf der Terrasse die Füße hoch, trinken ein Bier und sind schlagartig betrunken. Hoffentlich kommt die bestellte Pizza bald!

Morgen geht es dann für mich nach Hause! Die Wettervorhersagen sind sehr gut. Ich lasse mich überraschen! Verdient hätte ich es! Mehr dazu dann morgen!

Anmerkung des Tages

Anmerkung 1:

Ich wollte ja versuchen, den Schuberth C3 mit dem Sonnenschild vom E1 auszustatten. Was mir dazu fehlte, war ein Probevisier zum Bohren und Probieren. Nachdem ich heute den Helm herunter geworfen habe, habe ich jetzt ein solches Visier! Immer das Positive sehen! 😉
Anmerkung 2:

Meine SD-Karte und die Kamera sprechen wieder mit mir. Fehlalarm! Schwein gehabt.

Die Route

Die Route war wieder einmal wunderschön! Ich kannte die Strecke an der Altmühl entlang nicht. Sie besteht aber hauptsächlich aus großen und breiten Straßen und ist daher recht einfach zu fahren. Ich persönlich mag die Straße an der Tauber entlang mehr und die vielen kleinen Straßen links und rechts der großen Straßen. Die Durchfahrt durch Gelnhausen ist natürlich dem heutigen Ziel bei Monika geschuldet, ansonsten kann man sich die schenken.

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11 comments on “Deutschlandreise – Altmühltal und dann nach Hause – Tag 9

  1. Ein ganz großes Dankeschön an meine liebste Reisegefährtin und – führerin fürs Planen, Organisieren, Vornewegfahren, das immer irgendwo ein Café Finden, die entspannte Stimmung, die netten Gespräche und diesen tollen Blog, durch den ich unsere Touren immer in Erinnerung halten kann! Ich freu mich schon auf die Nächste!!!
    Liebe Grüße,
    Monika

  2. @ Monika: Auf die nächste freuen wir und auch!!

    @ Julia: Vielen Dank für die wunderbar geschriebene “Mitfahrgelegenheit”, ich freue mich auf Eure nächste gemeinsame Tour!

  3. So schnell ist die Zeit rum …schöne Urlaubszeit für euch zwei, quälend langsam voranschreitende Gensesungszeit für mich. Wo Licht und Dunkel zusammentreffen, bleibt immer Helligkeit zurück.
    Die Vorfreude auf den Bericht eures Reisetages war eines der willkommenen Highlights eines jeden Krankenhaustages … danke dafür 🙂
    Komm’ gut nach Hause … würde dich soooo gerne heute am Hubraum persönlich drücken…*kusssmiley*

    1. Huhu..
      Es freut mich, wenn ich ein bisschen Licht in den Krankenhaus – Alltag bringen kann und dir ein kleines Lächeln ins Gesicht zaubern konnte..
      Ich drücke dich einfach mal virtuell feste zurück.

  4. Eh , was den , schon vorbei ????
    Och menno……….
    Danke schön für`s mitnehmen .
    Das war wieder richtig schön …….

    und alles liebe und gute zum Geburtstag von Patricia & Mir

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